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Der Fluch roter Ampeln

Rote Ampeln sind nicht gut für meine Nerven.

 

Da bin ich nämlich dazu gezwungen, Hunde und ihre Menschen zu beobachten und das holt mich dann doch immer wieder aus meinen kuscheligen Facebookgruppen auf den Boden der Realität zurück.

 

 

Ein Chihuahua, der wie ein Nachziehauto an Halsband und Flexi von seiner telefonierenden Halterin hinterhergeschleift wird und die Funsn nicht mal mitbekommt, dass sie ihn umgerissen hat und er nun seitlich über den Asphalt rutscht.

 

Ein junger Pitbull, der auf einer Strecke von 10 Metern 15 Leinenrucks verpasst bekommt und keine Ahnung hat, was er "falsch" macht.

 

Eine zarte Labradorhündin, die so rührend eifrig versucht, Blicke von ihren Begleitern zu erhaschen, weil sie galoppierende Pferde auf einem Feld entdeckt hat und nun wissen möchte, was davon zu halten ist. Die Resignation in ihrem Gesicht, als sie aufgibt, tut fast so weh wie das Gerucke am Pitbullhals.

 

Ein kleiner Spitz mit viel zu engem Maulkorb, ein älterer Mischling, der an straff gespannter Leine verzweifelt versucht mit der johlenden Gruppe von Kindern auf Fahrrädern mitzuhalten, während die Eltern tratschend hinterherspazieren und noch so einiges mehr, das mir den Sonntag verderben könnte.

 

Vor allem angesichts der Tatsache, dass bald wieder Massen dem hinterhältige Kicks austeilenden, würgenden, grinsenden Wahnsinnigen zujubeln und danach mit der festen Überzeugung, sie würden Hunde lieben, nach Hause gehen werden.

 

Bitte liebe Leute, liebt Hunde nicht! Nehmt Euch keinen mehr. Hunde machen Arbeit, kosten Geld und verlangen nach einem Mindestmaß an Aufmerksamkeit, Hirn und Empathie. Widmet Euch doch anderen Dingen, wie Briefmarkensammeln, Modellbau oder Stricken. Glaubt mir! Damit werdet Ihr viel glücklicher.

 

Und ich kann mich dann an roten Ampeln wieder auf den bevorstehenden Spaziergang mit meinen Hunden freuen, die erwartungsvoll bei mir im Auto sitzen, Gottseidank von all dem nichts mitbekommen und deren größte Sorge die Frage ist, ob das tolle Holzstück wohl immer noch im Wasser liegt, welche Sorte Kekse ich heute mitgenommen habe und ob eventuell wieder frische Biberspuren zu finden sind.

 

Und mehr denn je werde ich darauf achten, dass das auch ihre einzigen Sorgen bleiben werden!


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