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Warum es Hunde gibt

Vielleicht gibt es Hunde, damit wir ständig  vor Augen haben, wie wir sein könnten? 

 

Vielleicht sind sie ein allgegenwärtiges, unaufdringliches Mahnmal dafür, wieviel wir noch zu lernen haben?

 

Wir bezeichnen Hunde als unsere Freunde, unsere "besten" Freunde sogar und dennoch verlangen wir unbedingten Gehorsam, weit über die Art Kooperation hinaus, die ihrer Sicherheit dient.

 

Wir fordern Unterwerfung, würgen, schlagen, demütigen sie, um unser Anführertum zu bestätigen, ohne die geringste Qualifikation zum Anführer zu haben.

 

Wir erwarten moralische Spitzfindigkeiten, die selbst Heilige scheitern lassen würden ohne selbst je Rückgrat beweisen zu müssen.

 

Wir verlangen Schutz, ohne diesen in anderen Situationen zu bieten.

 

Wir möchten Trost in einsamen Stunden ohne selbst Trost anzubieten, wenn er dringend benötigt würde. 

 

Wir wünschen geliebt zu werden egal wie wir aussehen, riechen, uns benehmen oder selbst zur Liebe fähig sind, wählen unsere Hunde aber auf Grund ihres Erscheinungsbildes aus.

 

Wir erhoffen uns Anerkennung auf Grund unserer Hundewahl, sind aber nicht bereit die Eigenheiten unserer Hunde ebenso anzuerkennen.

 

Wir gestalten unser Leben nach unseren Wünschen, erklären aber jeden vorgebrachten Hundewunsch zum Problem.

 

Wir erwarten unendliche Treue, sind aber bereit für jeden noch so abstrusen Tipp von völlig Fremden unser eigenes Gefühl und unseren Hund zu verraten.

 

Hunde halten uns die Anleitung zu Freundschaft und Glück tagtäglich vor die Nase. Ich bin wirklich gespannt, wieviele Generationen von Hunden wir noch brauchen werden, um das endlich zu begreifen.

 

Inzwischen lehn ich mich zurück und bedanke mich zum tausendsten Mal bei meinen Hunden für ihre Anwesenheit auf Erden.


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